Schmerzen

MEDIZINISCHE HYPNOSE



SCHMERZBEHANDLUNG

Die Medizinische Hypnose hat in der Linderung und dem Ausschalten von Schmerzen eine lange Tradition. Als noch keine Narkosemittel zur Verfügung standen, gab es Ärzte, die sich die Hypnose bei Operationen zunutze machten. 
Seit einigen Jahren wird die medizinische Hypnose vor allem in der zahnärztlichen Praxis wieder vermehrt eingesetzt, wenn ein Patient z.B. Angst hat oder keine Betäubung verträgt. In der psychologischen Schmerztherapie hat sich Hypnose besonders bei der Bewältigung chronischer Schmerzen bewährt. 

Schmerzen werden vom Gehirn wahrgenommen, um zu signalisieren, dass eine Veränderung, ein Eingriff oder eine Schonung stattfinden soll. In vielem sind sie ein sinnvolles Signal, das beachtet werden muss. Doch nicht alle Schmerzen, die wir erleiden sind körperlich bedingt. Sie schützen weder unseren Bewegungsapparat oder unsere Organe, noch sind sie ein sinnvolles Ventil der Psyche. Gerade chronische oder periodisch auftretende Schmerzen erschweren vielen Menschen den Alltag. 
In der Medizin wird zwischen akutem und chronischem Schmerz unterschieden. Akuter, biologischer Schmerz hat die wichtige Warnfunktion, hält nur kurze Zeit an und klingt nach Beseitigung der auslösenden Ursache rasch ab. Wenn ein Schmerz länger als sechs Monate anhält oder immer wiederkehrt, nennen wir ihn chronischen Schmerz. Ursache können schwere Erkrankungen, wie zum Beispiel bösartige Tumoren oder Rheuma sein. 

Häufig ist jedoch kein Zusammenhang mehr zwischen dem Schmerz und der Schädigung bzw. der Erkrankung, die einst den Schmerz auslöste, erkennbar. Der Schmerz hat seine Warnfunktion verloren und von der ursprünglichen Form abgelöst. Die betroffenen Nervenzellen melden dem Gehirn mitunter Schmerzen, wo gar keine sind. 

Die Zelle hat ein Schmerzgedächtnis entwickelt. Ist dies einmal aktiviert, werden selbst angenehme Reize wie Wärme, Berührung oder Dehnung als Schmerz empfunden. Sogar seelische Belastungen, Angst oder die Erinnerung an das Stechen und Ziehen können neue Schmerzen auslösen. Meist lösen sie bei dem Betroffenen auch sofort die Angst vor dem wiederkehrenden Schmerz aus. Die Lebensqualität der Schmerzpatienten ist erheblich beeinträchtigt. 

Chronische Schmerzen wie Migräne oder nicht-körperlich-bedingte Rückenleiden stören über eine halbe Million Menschen in Deutschland Tag für Tag in Denken und Handeln.
Schmerz ist in diesem Fall zu einer behindernden Gewohnheit des Gehirns geworden. Da Schmerz tatsächlich nur im Gehirn wahrgenommen wird, kann er hervorragend mit Hypnose reduziert bis ausgeschaltet werden, wie operative Eingriffe beweisen, bei denen die medikamentöse Anästhesie durch die Hypnose ersetzt wird. Der Patient spürt keinen Schmerz. 

Die häufigsten chronischen Schmerzen sind:

  • Rückenschmerzen (u.a. nach Bandscheibenvorfall, Nervenwurzelkompressionssyndrom)
  • Kopfschmerzen (u.a. Migräne, Spannungskopfschmerz, Clusterkopfschmerz)
  • Rheumatische Schmerzen (u.a. Arthritis, Fibromyalgie)
  • Neuralgien (u.a. Trigeminusneuralgie, Gürtelrose)
  • Tumorschmerzen (vor allem bei Knochenmetastasen)
  • Degenerative Schmerzen (u.a. Osteoporose, Arthrose)
  • Phantomschmerzen (u.a. nach Amputationen oder Plexusabriss)